Sisyphos unter den S-Bahnbrücken Charlottenburg

Unter den S-Bahnbrücken am Stuttgarter Platz in Charlottenburg: Matratzen, Schlafsäcke, Plastiktüten mit Habseligkeiten, leere Flaschen, viele Plastikbecher und jede Menge Schmutz. Es riecht nach Urin und Müll. Obdachlose schlafen, unterhalten sich lautstark, streiten – ein Brennpunkt für Obdachlosigkeit, Alkoholismus und anderweitigen Drogenkonsum.

Als einfacher Bürger meidet man diesen Ort. Man beschleunigt unwillkürlich seinen Schritt, wenn man ans andere Ende des Tunnels muss.

Die Politik ist scheinbar gescheitert, denn diese Problem-Bereiche breiten sich aus. Zugegeben: In der Obdachlosendebatte hat jede Politik mit einem zweischneidigen Schwert zu kämpfen.  Kümmert man sich, bietet z.B. Drogenkonsumräume an – so zieht das weitere Drogensüchtige an. Stellt man Wohnraum für diese Hoffnungslosen zur Verfügung, so spricht sich das ebenso schnell herum. Diejenigen, die man grade von der Straße geholt hat, ziehen neue nach. Eine Sogwirkung für Osteuropa und Deutschland entsteht. Die Anonymität der Großstadt trägt ein Übriges zum Berliner Problem als gepriesener Sehnsuchtsort an.

Und kaum ist ein Camp geräumt, bildet sich morgen woanders ein neues. Oder es ist bereits zur gleichen Nacht an selber Stelle wieder da – wie die Räumungs- und Säuberungsaktion unter den S-Bahnbrücken vor wenigen Tagen eindrucksvoll bestätigt hat. Auf den Fotos sehen Sie die Räumungsaktion. Obdachlose, die zugegen waren, brachten ihre Habseligkeiten schnell in Sicherheit. Dagegen entsorgte die BVG die Habe aller abwesenden Brückenschläfer. Das Foto links zeigt den Tunnel nach der Aktion. Es erübrigt sich jeder weitere Kommentar.

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